Schon als Kaulquappe habe ich immer davon geträumt, meinen eigenen Roboter zu konstruieren, der mich dann von vorne bis hinten bedient. Das hat leider nie so richtig geklappt. Aber als ich erfahren habe, dass es hier an der Friedrich-Ebert-Realschule eine Roboter-AG gibt, musste ich mir das sofort ansehen – auch auf die Gefahr hin, in den Fängen von Mr. Roboto zu landen.
Kaum hatte ich die Tür zum Roboter-Versuchslabor geöffnet, da raste schon ein merkwürdiges Gefährt mit einem Affenzahn auf mich zu. Ich kriegte einen solchen Schreck, dass ich reflexartig zu einem meiner Supersprünge ansetzte und ausgerechnet am Hals von Mr. Roboto landete.
Mr. Roboto, das ist Martin Brodoch, Mathe- und Physiklehrer, glaube ich, aber vor allem ein echter Riese – mir wurde schwindelig da oben. Aber Mr. Roboto erging es auch nicht besser – er hatte wohl nicht damit gerechnet, urplötzlich in einen Ringkampf mit dem Schulfrosch verwickelt zu werden.
Nachdem wir uns eine Weile angekreischt hatten, beruhigten wir uns schließlich. Ich konnte feststellen, dass Herr Brodoch ein ziemlich netter Riese ist, keineswegs furchterregend. Die kleinen Flitzer wurden von Schülern per Computer gesteuert. Ich frage mich, ob die Jungs nicht einen computergesteuerten Schachroboter bauen könnten. Dann hätte ich garantiert nie mehr Langeweile. Dazu müsste Herr Brodoch aber erst einmal Schach lernen – und das kann dauern.
Bis dahin sage ich einfach: Domo arigato, Mr. Roboto.
Ferdi