Beim zweiten Anlauf zur Stadtmeisterschaft der weiterführenden Schulen am 2. März 2017 klappte aus FER-Sicht einfach alles: keine Giftgaswolke, keine Sturmwarnung oder Bombenentschärfung, sondern mehr als 60 hochmotivierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Oberhausen, die sich zum Schachspielen in unserer Aula trafen. Dazu kam die Rückendeckung von einem perfekt aufgestellten Helferteam, das einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung leistete.
An den Start gingen je eine Mannschaft der Gymnasien Bertha-von-Suttner, Elsa-Brändström und Sophie-Scholl. Besonders erfreulich war die erstmalige Teilnahme der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Der HBG-Schüler und mehrfache Jugendstadtmeister Kilian Kraus hatte problemlos drei Mitschüler zusammengetrommelt, die vor Ort von FER-Lehrern betreut wurden. Das Gros der Mannschaften kam aus unseren eigenen Reihen, denn die FER schickte insgesamt zehn (!) Viererteams ins Rennen.
Beim Turnier zeigte sich schnell der Unterschied zwischen Vereins- und Schulschach. Wenn man die vier besten Schachspieler einer Schule (zumal mit Oberstufe) zusammensucht, findet man genug Vereinsspieler, die natürlich die Schule auf einen der vorderen Ränge bringen. Bei unserer ersten Mannschaft funktionierte das auch genauso: Nikolas (10a) und Noah (7e) sind inzwischen im Schachverein und haben richtig viel dazugelernt, Lucas (9c) und Sefa (6c) verfügen über langjährige Turniererfahrung. Als einziges Team konnten sie dem Bertha-von-Suttner-Gymnasium ein Remis abtrotzen, wobei vor allem Noah an Brett 3 die Beobachter mit einem Sieg über den amtierenden Jugendstadtmeister Niclas Kohl beeindruckte. Am Ende ließen unsere vier FER-Schüler das Elsa-Brändström-Gymnasium und die Heinrich-Böll-Gesamtschule hinter sich und landeten hinter Bertha-von-Suttner- und Sophie-Scholl-Gymnasium auf dem dritten Platz (s. Tabelle).
Auf Rang fünf schob sich überraschenderweise unser Team 10 mit Matthias, Maximilan, Niclas, Henrik und Elian aus den Klassen 5b/c/e, die, so oft es geht, in der Schach-AG zusammen üben. Sie und die übrigen Teams waren nicht nach Spielstärke hierarchisch sortiert, sondern nach Jahrgang bzw. Klassenzugehörigkeit.
Vor allem den beiden Schachklassen 5a (Turmklasse) und 5f (Springerklasse) kam es nämlich darauf an, mit ihren Mitschülern in einem Team zu spielen. Dabei hätte es auch hier bei anderer Aufstellung sicherlich für die eine oder andere Mannschaft im Endergebnis besser ausgesehen. Aber die Springer- und die Turm-Jungen wollten jeweils unter sich bleiben, die Mädchen wollten unbedingt zwei eigene Mädchen-Mannschaften bilden. Sogar MitschülerInnen, die sich (noch) nicht trauten, zum Turnier anzutreten, blieben den ganzen Nachmittag da, um für die anderen die Turnierzettel auszufüllen und sie moralisch zu unterstützen. Super! Das ist Schulschach!
Einzigartig in der Oberhausener Schulschachszene dürfte die ungebremste FER-Schachbegeisterung sein. Zehn Mannschaften von einer Schule, davon zwei reine Mädchenmannschaften – das hat es in Oberhausen noch nicht gegeben. Einmalig ist ebenso die Leistung der Organisatoren und HelferInnen, die es innerhalb von zwei Wochen erneut vollbracht haben, ein Rundum-Sorglos-Paket zu schnüren. Die Bretter waren aufgebaut, die Technik funktionierte tadellos und das Catering war bombastisch. Ein herzliches Dankeschön deshalb an alle Eltern, SchülerInnen und KollegInnen, ans Sekretariat, an den Hausmeister sowie an die Schulleitung der FER.