Die lang ersehnte Schach-Stadtmeisterschaft der weiterführenden Schulen ist vorbei. Für fast alle TeilnehmerInnen der FER war es das allererste Schachturnier in ihrem Leben. Natürlich waren alle aufgeregt: Wie läuft so ein Turnier ab? Wie lange dauert es? Denken wir daran, die Uhr zu drücken? An welchem Tisch, an welchem Platz muss ich sitzen? Gegen wen muss ich spielen? Dass diese Nervosität weitgehend unbegründet war, zeigte sich im Verlauf des Turniers.
Für unsere Schule war die Schach-Meisterschaft ein voller Erfolg – keine Frage. Auch wenn einige Schüler durch den freien Tag (Zeugniskonferenz) und die besonderen Veranstaltungen der letzten Woche (Gedenkfeier, Wandertag, Skifreizeit) den Termin vergessen hatten oder vielleicht aufgrund von Krankheit nicht erschienen, hatten wir immer noch drei Mannschaften mit insgesamt 14 Schülern am Start.
Sieben Partien Schach – was für einen erfahrenen Turnierleiter wie Robert Klein (SW Oberhausen) ein Klacks ist, wirkt auf unerfahrene Anfänger wie ein Marathon. Von 15 Uhr bis 19 Uhr Schach zu spielen, kann tatsächlich sehr kräftezehrend sein, übrigens auch für Zuschauer.
Unserer dritten Mannschaft war vorab klar, dass die Teilnahme an der Meisterschaft hauptsächlich dazu dient, Turnierluft zu schnuppern und Erfahrungen zu sammeln. Robin, Jonas, Paul, Ricardo (alle aus Klasse 5a) wurden unterstützt von Matthias aus der Parallelklasse. Ihnen ging es nicht ums Gewinnen, denn sie spielen erst seit Oktober Schach. Die Hauptsache für sie war es, gemeinsam als Team anzutreten und einen schönen Schachnachmittag zu verbringen. Dafür hatten sie morgens mit der ganzen Klasse noch Muffins gebacken und ihre Mütter zum Helfen mobilisiert. Der Titel Muffin-Meister ist ihnen in jedem Falle sicher!
Unsere Mannschaft II bestand aus den Siebtklässlern Arne, Paul, Dario und Justin, die sich Verstärkung von Fünftklässler Jason geholt hatten. Auch sie alle nehmen erst seit kurzem (wieder) an der Schach-AG teil – leider passte der Stundenplan nicht immer, wie er eigentlich soll. Es ist bemerkenswert, wie souverän sie sich im Turniergetümmel präsentierten und die Ergebnisse ihrer Teamkollegen für den Turnierleiter notierten. Sie wurden auch mit einigen Punkten belohnt und ließen immerhin die zweite Mannschaft des Elsa-Brändström-Gymnasiums hinter sich.
Was die schachlichen Leistungen betrifft, möchte ich unsere bunt gemischte erste Mannschaft hervorheben. Sefa (Klasse 5) ist der einzige Spieler mit Turniererfahrung, denn mit der Kastellschule gewann er die Oberhausener Grundschulmeisterschaft und nahm bereits am NRW Schulschach-Cup sowie an drei Jugendstadtmeisterschaften teil. So hatte er auch kein Problem damit, als Jüngster an Brett 1 zu starten, wo üblicherweise die stärksten Gegner sitzen. Unsere beiden Schach-AG-Leiter René (Klasse 10) und Nikolas (Klasse 9) an Brett 2 und 3 kann ich gar nicht genug loben. Denn neben ihren eigenen Partien hatten sie auch noch die Verantwortung für alle anderen FER-Spieler. An Brett 4 schließlich saß Noah aus Klasse 6. Als Gründungsmitglied unserer Schach-AG konnte er sogar im Kampf gegen das ansonsten übermächtige Bertha-von-Suttner-Gymnasium seinem Gegner ganz frech durch Schäfermatt einen Siegpunkt abtrotzen.
Chapeau! Alle Teilnehmer der FER haben sich den Respekt der anderen Schulen verdient und erhielten als kleine Belohnung einen Schach-Schlüsselanhänger. Für unsere beiden AG-Leiter gab es als besonderes Dankeschön ein Schachbuch und ein Quadroschach.
Was mich außer den schachlichen Einzelerfolgen im Turnier begeistert hat, war die Gemeinschaftsleistung unserer SchülerInnen als eine große FER-Mannschaft. Alle – unabhängig von Jahrgangsstufe oder Punktestand – fieberten mit den anderen Spielern mit und trösteten sich gegenseitig, wenn es mal nicht so gut lief, oder beglückwünschten sich bei Erfolgen. Sogar unsere SchülerInnen an der Kuchentheke trugen das FER-T-Shirt der Schachmannschaft und waren nicht nur eine große moralische Unterstützung, sondern ein wichtiger Teil unseres gemeinsamen Erfolgs.
Ich bedanke mich deshalb ganz herzlich bei allen HelferInnen, die geplant, organisiert, eingekauft, Kuchen gebacken oder verkauft, Kaffee gekocht, Daumen gedrückt, aufgebaut, abgebaut, Berichte geschrieben, T-Shirts und Präsente besorgt oder einfach Schach gespielt haben – kurzum bei allen, die dazu beigetragen haben, dass die FER in der Oberhausener Schulschachszene ihre Feuertaufe bestanden hat.